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Freitag, 06.02.2004

"Helau!" und "Alaaf!"

Mit Sicherheit kann man Berlin nicht zu Deutschlands Karnevalshochburgen zählen. Hier und dort findet sich zwar der ein oder andere "Narrenverein" - Funkenmariechen inbegriffen - doch die Masse können sie zu den tollen Tagen (noch) nicht mitreißen. Dabei stünde dem Berliner mit seiner berühmten Schnauze gerade die rheinische Tradition des Karnevals nicht schlecht: nämlich mit viel Witz und Sarkasmus "die da oben" kritisieren. Ein Brauch, der übrigens aus dem Mittelalter stammt, aus einer Zeit, in der man die Obrigkeiten eben nur an diesen Tagen angreifen durfte. Diese "Narrenfreiheit" über die Faschingszeit war heilig und unantastbar. Außerhalb dieser Festtage galt die Verunglimpfung von Kirchen- oder Staatsoberhäuptern als Gotteslästerung bzw. Landesverrat und wurde nicht selten mit dem Tod bestraft.
Und noch etwas ist an diesen Tagen erlaubt: sich dem Genuß von Fleisch nocheinmal hinzugeben, denn "am Aschermittwoch ist alles vorbei" und es beginnt die christliche Fastenzeit. "Karneval" oder wörtlich übersetzt "Fleisch, leb' wohl!" bis zu den Ostertagen, an denen die Fleischdurststrecke dann mit einem saftigen Osterlammbraten beendet wird.<//span>

text: SPfau