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Dienstag, 29.10.2002

Qualifizierung für Jugendliche

Im Rahmen des so genannten KuQ-Programmes (Kompetenz und Qualifikation) laufen derzeit sieben unter-schiedliche Projekte, um Jugendlichen eine Zukunftsperspektive auf dem Arbeitsmarkt zu verschaffen. Der Jugend-förderung Neukölln wurde speziell für die Quartiersmanagementgebiete ein Fonds zur Verfügung gestellt, um Einzelmaßnahmen im Bereich Kinder- und Jugendhilfe sowie Bildung zu finanzieren. Ziel dieser Projekte ist, den Teilnehmern Fachwissen zu vermitteln und ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten zu schulen. Zudem lernen sie über einen längeren Zeitraum verbindlich Gemeinwesenarbeit zu leisten, denn die Projekte orientieren sich nicht nur an den Interessen der Jugendlichen sondern auch am Bedarf des Sozialraums Reuter-Kiez. Bei Beendigung der einzelnen Projekte soll der Öffentlichkeit ein sichtbares Ergebnis präsentiert werden, das fördert das Selbstbewusstsein der Jugendlichen und sie erhalten positive Resonanz von den Bewohnern.

Videoprojekt

Unter dem Thema „Wie sehen die erwachsenen Bewohner des Kiezes die Migrantenjugendlichen und umgekehrt?“ findet ein Videoprojekt statt. Hier werden die unterschiedlichen Wahrnehmungen, aber auch Wünsche und Erwartungen an den jeweils anderen thematisiert. Durchgeführt wird das Projekt von Outreach e.V., der Rütli-Oberschule und dem Seniorenzentrum Hope.

Hardwarewerkstatt
Qualifikation im Computerbereich können sich Jugendliche in einer Hardwarewerkstatt erarbeiten. In diesem Projekt warten Jugendliche kleinere Netzwerke und führen Reparaturen an PCs durch. Dieser Service steht allen Bewohnern, Gewerbetreibenden, Schulen, sozialen Projekten etc. zur Verfügung. Die notwendigen Kenntnisse vermitteln Netju und ISOM e.V.

Kiezzeitung
Unter fachlicher Anleitung sollen Schüler der Heinrich-Heine-Realschule eine Kiezzeitung mit drei Schwerpunkten erstellen. Thematische Beiträge können hier unter anderem sein: Jugend im Kiez, Kultur im Kiez, Gewerbe im Kiez. Außerdem können sie in der ersten Ausgabe, die bis Mitte Dezember fertig gestellt sein soll, auch die anderen laufenden Projekte des KuQ-Programmes vorstellen. Geplant ist auch eine Bestandsaufnahme unter dem Motto „Wer braucht was im Kiez?“. Anhand eines einfachen Fragebogens wird ermitteln, in welchem Bereich die Bewohner des Reuter-Kiezes Hilfe benötigen oder zu geben bereit sind - das Spektrum reicht von Babysitting über Hilfe beim Einkaufen bis zu Renovierungsmithilfe.

Gestaltung von Fassaden
Um den Reuter-Kiez auch optisch etwas attraktiver zu gestalten wird ein Wettbewerb zur Gestaltung kleinerer Mauerflächen, Fassadenteile und Jalousien durchgeführt. Hierzu gibt es eine Bestandsaufnahme und eine Fotodokumentation besonders verschmutzter und heruntergekommener „Blickfänger“. Jugendliche werden für diese aufgenommenen Bereiche künstlerische Entwürfe gestalten. Eine Jury aus Anwohnern und Jugendlichen wird die besten Entwürfe ermitteln, die in dann - mit Genehmigung der jeweiligen Hauseigentümer - umgesetzt werden. Jugendliche und Künstler aus dem Kiez werden dann für echte „Blickfänge“ sorgen. (siehe auch Artikelbild)

Litfasssäulen
An drei Orten im Reuter-Kiez sollen Litfasssäulen aufgestellt werden, um über das wichtigste Geschehen zu informieren. Die Säulen werden von Jugendlichen mit Unterstützung von lokalen Künstlern (Fusion e.V.) gestaltet. Aufgestellt werden sie am Maybachufer, am Reuterplatz und an der Ecke Rütlistraße/Weserstraße.

Plakatwerkstatt
In einer Plakatwerkstatt werden für alle Projekte des KuQ-Programmes Plakate entworfen und gedruckt. Bei der Realisierung hilft ein Graphiker von ISOM e.V., der den Jugendlichen den Umgang mit Graphikprogrammen am PC vermittelt. Die Plakate werden in allen Kinder- und Jugendeinrichtungen und anderen sozialen Projekten, in den Schulen und im Quartiersbüro Reuter-Kiez, sowie an den Litfasssäulen angebracht.

Wandgestaltung in der Schule
Um den Innenbereich der Rütlischule attraktiver zu gestalten und die Schüler zu motivieren, werden mehrere Wände neu gestaltet und bemalt. Ein Künstler hilft den Schülern bei der Umsetzung. Vor allem Schüler, die sich bereits im Schulverweigerungsprojekt befinden werden hier miteinbezogen.


Damit Jugendliche erfahren, dass sich ihr Engagement für ihr unmittelbares Wohn- und Lebensumfeld auszahlt, erhalten sie für die Mitarbeit in den Projekten ein Honorar. Das Honorar steigt bei entsprechender Qualifikation. Zudem werden die Jugendlichen im Rahmen der vorgestellten Projekte mit anderen Anwohnern des Kiezes in Berührung kommen, mit denen sie sonst wenig zu tun haben - hieraus wird sich vielleicht auch dauerhaft ein anderes Umgehen der verschiedenen Gruppen miteinander ergeben.





fotos: H. Gauly; text: SPfau