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Bedauern, Verkehrsberuhigung, Ladenleerstand

 
erstens: ich finde es schon sehr bedauerlich, dass dieses Forum so gut wie gar nicht genutzt wird und die wenigen Beiträge offensichtlich auf kein Gehör geschweige denn feedback des QM stossen. Wozu ist es dann überhaupt installiert?
zweitens: ein umfassendes Verkehrsberuhigungskonzept für den Reuterkiez muss her. Einzelne Begrenzungen, Verengungen oder Blitzgeräte bringen nur an der betroffenen Stelle etwas, die umliegenden Strassen werden schnell als Ausweich-Highways genutzt. Die geplante Einbahnstrassen-Verkehrsführung im Zuge der Aufwertung des Maybachufers wird wohl dazu führen, dass die umliegenden Strassen noch stärker befahren werden. Ich selbst wohne in der Bürknerstrasse, die schon jetzt für einige Proleten als Ersatzstrecke im Sinne von Rallye Paris-Dakkar genutzt wird.
drittens: der Laden-Leerstand gerade in der Bürknerstrasse und in den angrenzenden Strassen nimmt drastisch zu. Warum gibt es keine Koordinierungsstelle, die leerstehende Gewerberäume erfasst, mit den Vermietern kooperiert, sich für bezahlbare Mieten einsetzt und sich gezielt um motivierte Mieter bemüht, sei es durch Anzeigen in Stadtmagazinen/Zeitung/Internet-Vermietungs-Portalen... Mit "motivierten Mietern" meine ich Handwerker, Künstler, Galeristen oder auch innovative Einzelhändler, um so der zunehmenden Verramschung und Etablierung weiterer türkischer "Kultur"-Vereine entgegenzuwirken (ich frage mich schon immer bei den meisten türk-kültür-klübü, wo da die "Kultur" sein soll, alleine in der Hobrechtstrasse gibt es deren sechs und das einzige was dort passiert ist Bier trinken, Frauen aussperren, TV glotzen und Spielautomaten spielen. Selbstverständlich gibt es auch andere Beispiele, die sehr aktiv und enorm wichtig sind für den Kiez und die hier lebenden Migranten.) Im Zusammenhang mit einer vernünftigen Verkehrsplanung könnte so vielleicht ein lebenswerterer Kiezcharakter erreicht werden, die Mieter- und Einkommensstruktur würde sich auf lange Sicht positiv entwickeln, was nicht zuletzt Bezirk und finazierung des QM zuGute kommen würde. Vielleicht würde sich sogar eine lebendige Künstlerszene etablieren oder der Reuterkiez als besonders familiengerechte Wohngegend bekannt werden?
Ich denke schon, dass der Kiez ein gutes Potential hat, Zentrumsnähe, guter Verkehrsanbindung und (noch) bezahlbarer Mieten sei Dank. Man müßte es nur nutzen und dafür ein umfassendes Konzept entwickeln, anstatt an einzelnen Stellen herumzudoktern. Ich würde mich im übrigen gerne dafür engagieren.

Das Forum war bisher eigentlich als Austauschforum für die Bewohner gedacht, weshalb eine direkte Antwort des Quartiersmanagements auf jeden einzelnen Beitrag nicht vorgesehen war. Wenn dafür aber Bedarf besteht, kann das natürlich anders gehandhabt werden.
Das Thema Verkehrsberuhigung im Reuter-Kiez brennt vielen Bewohnern auf den Nägeln. Dabei ist aufgrund der bestehenden umfassenden Tempo-30-Regelung vor allem die Überwachung der Einhaltung bestehender Regelungen das Problem. Erste Gespräche mit der Polizei haben dazu geführt, dass besondere "Rennstrecken" oder gefährdete Bereiche verstärkt überwacht werden. Das Quartiersmanagement hat bestehenden Initiativen auch vorgeschlagen mobile Geschwindigkeitsmessgeräte im Gebiet zur Unterstützung aufzustellen.
Richtig ist, dass Verkehrsberuhigungsmaßnahmen die darüber hinaus gehen, z.B. die Einrichtung von "verkehrsberuhigten Zonen" im Gesamtzusammenhang der Verkehrssituation im Quartier betrachtet werden müssen, damit nicht Verkehr nur verdrängt wird. Die Polizei sieht beispielsweise die Einrichtung von Einbahnstraßen aufgrund fehlenden Gegenverkehrs nicht als geeignetes Instrument zur Verlangsamung des Verkehrs an. Dies ist auch ein Grund, die von einigen Bürgern vorgeschlagene Einbahnstraßenregelung am Maybachufer abzulehnen. Am Maybachufer wird versucht die Verlangsamung durch Einengung der Fahrbahn, Neuordnung von Stellplätzen und Aufpflastern der Kreuzungen zu erreichen. Es gibt auch einige interessierte Bürger, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Wir können Sie nur auffordern sich diesen Initiativen anzuschließen.
Der Ladenleerstand im Quartier ist ein Problem. Eine sehr differenzierte Untersuchung des Leerstands im Gebiet hat im letzten Jahr stattgefunden. Die Ergebnisse sind in einer Broschüre im März 2003 veröffentlicht worden (kann im Quartiersbüro abgeholt werden). Verschiedene Ansätze zur Beseitigung des Ladenleerstands sind seit März 2003 an das Quartiersmanagement herangetragen worden. Bei der Realisierung von Projekten müssen mehrere Rahmenbedingungen beachtet werden: ein Quartiersmanagement oder Beauftragte dürfen nicht in Konkurrenz zu professioneller Maklertätigkeit treten, die direkte oder indirekte Subventionierung von Mieten (Inhalt der meisten Projektideen, die vorgeschlagen wurden um eine Belebung von EG-Zonen zu erreichen) durch öffentliche Gelder ist nicht möglich und nicht zuletzt ist eine realistische Einschätzung von Gewerbeneuansiedlungen vor dem Hintergrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Bewohnerstruktur erforderlich. Die bestehenden Potenziale des Gebiets und Folgen dauerhaften Leerstand sind in jedem Fall Ansatzpunkt für Gespräche u. a. mit Eigentümern und Hausverwaltungen und der zukünftigen Tätigkeit des Quartiersmanagements.
Möglichkeiten zum Engagement im Kiez gibt es eine ganze Reihe. Beispielsweise im Aktionsfondsbeirat, der über die Vergabe von Gelder zur Unterstützung überwiegend ehrenamtlicher Projekte beschließt, durch die Mitarbeit in der Kiezredaktion für diese Internetplattform und Mitarbeit bei der Kiezzeitung "lokalPOST", durch die Mitarbeit in einer Bürgerinitiative zur Verkehrssituation, durch die Teilnahme an Bürgerforen zur "Jugendstrasse" in der Rütlistraße, durch die Teilnahme eines sich gerade gründenden "Quartiersbeirats", der längerfristig und übergreifende Entwicklungsziele für das Quartier mitbestimmen soll.
 
Das QM-Team


Dirk B.