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Donnerstag, 07.04.2005

Die Südseeperle am Maybachufer

 
Von außen relativ unauffällig, keine riesige Werbelettern sondern nur ein rotes Schild und eine kleine Karte machen auf die Cocktailbar aufmerksam. "Bitte Klingeln!" steht direkt an der Eingangstür. Dann ertönt ein Summer und die Tür öffnet sich zu einer anderen Welt: Die Welt des Tiki. Die großen Figuren aus Holz stammen aus dem Ahnenkult einiger Südseeinseln und werden dort wie Götter verehrt. Südseeflair wohin man schaut: Tiki-Statuen begrüßen die Gäste, man bewegt sich unter Spitzdächern auf einen der Mosaiktische zu, an den Wänden Stoffe, Textilien und Bambus, um sich dann auf einem wunderbaren Rattanstuhl zu setzen und restlos die Atmosphäre des Pazifik aufzusaugen.

Die Kellnerin kommt mit einer Karaffe Wasser, Gläsern, einer Schale mit Nüssen, der Cocktailkarte und einem Lächeln auf den Lippen an den Tisch. Im Hintergrund die passende Musik in angenehmer Lautstärke. Die Auswahl auf der Karte ist klein, aber fein. Die Preise sind annehmbar – vor allem, wenn man bedenkt, dass nur hochwertige Zutaten für die Drinks verwendet werden. Und dann kann man richtig abtauchen mit dem Prickeln eines Don the Beachcomber Zombie oder eines Lychee Nut Daiquiri auf der Zunge. Erfrischend und fruchtig sind die Cocktails, die mit reichlich frischem Obst garniert an den Tisch gebracht werden. Und während man Gedankenversunken am Strohhalm trinkt und den exotischen Geschmack genießt, kommt man nicht umhin, sich immer wieder umzuschauen und neue Dinge zu entdecken: den kleinen Hammerhai über dem Tresen, die von innen beleuchteten Kugelfische, die Tikis, für deren Herstellung extra ein Schnitzer aus den USA eingeflogen ist, die Bastteelichthalter auf den Tischen, den Einbaum unter dem Spitzdach, wohin man schaut wird dem Auge etwas geboten.
April und Stefan Walz, die Besitzer des Tabou Tiki Room, haben über Jahre diese Dinge gesammelt und sich dann mit der Bar einen Traum erfüllt. 18 Monate haben sie renoviert und eingerichtet, bis die Tiki Bar dann am 1. August 2004 eröffnete.
Eine zweite Runde Cocktails, diesmal direkt bei April bestellt: einen Flaming Lurker und – ohne eine Bestellung aussprechen zu müssen: einen Mai Tai. April scherzt, sie sei eben ein "Psycho Bar Keeper" mit hellseherischen Fähigkeiten.

Gemixt wird übrigens auf Augenmaß und nach Originalrezepten – wer eher sirupsüße Cocktails gewohnt ist, der wird hier überrascht mit einem frischen und fruchtigen Geschmack. 
Gegen 22 Uhr wird es dann richtig voll – selbst unter der Woche füllt sich die kleine Bar innerhalb einer Viertelstunde. Das Publikum ist gut gemischt und zwischen 25 und 45 Jahren alt. Am Wochenende geht es schon um 20 Uhr richtig los, vor allem, wenn Live-Acts stattfinden. Und davon gibt es jeden Monat reichlich – allein im April finden zwölf Veranstaltungen statt. Von Rock-A-Tiki-Lounge über Dance Party und Rhythm & Blues bis zu Karaoke After Party reicht das Programm – alles natürlich tiki-typisch. (Siehe Veranstaltungskalender)
Der Tabou Tiki Room ist auf jeden Fall ein Rundumerlebnis für alle Sinne.
 

fotos: ASchmidt; text: SPfau