Auch Spaghetti haben eine Migrationsgeschichte
Am 26. Juni findet zum dritten Mal die Lange Tafel im Reuterkiez statt
Ein Schmelztiegel für Menschen unterschiedlichster Herkunft ist Berlin schon seit mehreren hundert Jahren – genau genommen seit seiner Gründung. Alleine schon Namen wie Buckow, Rudow, Treptow oder Spandau weisen auf den slawischen Ursprung vieler Dörfer im Stadtgebiet des späteren Berlins hin. Im Laufe der Jahrhunderte und durch die besonders immigrationsfreundliche Politik der preußischen Kurfürsten und Könige, die unter anderem die Religionsfreiheit garantierten, kamen unzählige Einwanderer: Französische Hugenotten, böhmische Hussiten, russische Juden, Österreicher, Schweizer, Pfälzer und Holländer machten Berlin zu einer pulsierenden Metropole. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Auch heute lebt Berlin mit und durch die Einwanderer. Doch wer sind eigentlich „die Migranten“? Welche persönlichen Geschichten haben sie mitgebracht? Diesen Fragen ging in diesem Jahr das Projekt „Lange Tafel“ unter dem Motto „Die Geschichten des Homo Migrantes-Berlin“ nach.
Im sogenannten ersten Akt der Inszenierung „Lange Tafel“ schrieben Schüler und Schülerinnen aus Neukölln, Kreuzberg und Treptow gemeinsam mit ihren Eltern und Großeltern deren Geschichten auf. Diese Erzählungen wurden in Chroniken gesammelt.
Am 26. Juni um 12 Uhr werden einige dieser Geschichten bei der Eröffnung der Langen Tafel auf dem Reuterplatz (Reuterstraße, Ecke Weserstraße) rund um den Ort des Geschehens zu lesen sein.
Neben dem großen Spaghettiessen gibt es dort im Anschluss auch ein buntes Kunst- und Kulturprogramm. Wer an diesem Tag ein Teil der Langen Tafel sein möchte, sollte unbedingt einen Teller und Besteck mitbringen.
Die Lange Tafel in Treptow findet ebenfalls am 26. Juni um 12 Uhr in der Heidelberger Straße Ecke Bouchéstraße statt.
Die Lange Tafel in der Bergmannstraße findet am 3. Juli um 12 Uhr in der Bergmannstraße Ecke Zossener Straße statt.
Weitere Informationen finden Sie auf der allgemeinen Webseite der Langen Tafel und auf der Webseite zum diesjährigen Motto „Die Geschichten des Homo Migrantes-Berlin“.