998,86 EUR Warmmiete für 3 Zimmer?

Der in den Medien produzierte Hype über Nord-Neukölln hat mittlerweile auch unschöne Folgen, denn der positive Imagewandel sorgt dafür, dass einige Hauseigentümer und Hausverwaltungen kräftigen Profit wittern. Vor allem unter dem Schlagwort „Kreuzkölln“ lässt sich jetzt so manche schöne Altbauwohnung zu unangemessen hohen Quadratmeterpreisen vermitteln.

Die Sozialstruktur im Quartier hat sich in den letzten Jahren sichtlich verändert und heute trifft man mehr junge Familien und Studenten auf den Straßen an, als noch vor einigen Jahren. Nichts desto trotz leben hier aber auch immer noch sehr viele Menschen, die ausschließlich auf Transfereinkommen angewiesen sind. Nahezu 65% der Kinder im Reuterkiez leben in Armut. Gerade diese einkommensschwache Bevölkerung ist von eventuell einsetzender Verdrängung betroffen.

So fanden sich am Donnerstagabend etwa 25 interessierte Bewohner zu einer Veranstaltung des Quartiersmanagements ein, die in Kooperation mit dem Berliner Mieterverein e.V. über die augenblickliche Entwicklung der Mieten im Reuterquartier informierte. Die Teilnehmer der Veranstaltung stellten dann auch konkrete Fragen an Willi Laumann vom Berliner Mieterverein sowie an Rechtsanwältin Ines Janning. Staffelmiete, Mieterhöhung und Betriebskosten – wie hoch sind die erlaubten Spannen? Wie kann ich mich gegen ungerechtfertigte Betriebkostenabrechnungen oder Mieterhöhung wehren?

Sollten in einigen Häusern mehrere Mieter Probleme haben, so bot der Berliner Mieterverein an, in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Hausversammlungen für diese Mietergemeinschaften durchzuführen, um gezielt Hilfe anzubieten.

Wer diese Auftaktveranstaltung verpasst hat, sollte sich den 3. Juni vormerken. Dann findet um 19 Uhr eine weitere Informationsveranstaltung zum Thema „Miete und ALG II“ in der Mensa der Gemeinschaftsschule am Campus Rütli statt.